In Kolumbien haben nur 18% der Bevölkerung Zugang zu sicheren sanitären Einrichtungen. Landesweit haben 30% keinen Zugang zu einer Handwaschgelegenheit mit Seife und Wasser zu Hause, in ländlichen Gebieten sogar 67%. Gleichzeitig leben rund 40% der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze, und das Land beherbergt mit über neun Millionen Flüchtlingen und Binnenvertriebenen die dritthöchste Zahl von Flüchtlingen weltweit. Mädchen und Frauen sind oft nicht ausreichend über sichere Menstruationshygiene informiert und sehen sich aufgrund ihrer Periode oft sozialer Stigmatisierung ausgesetzt.  

 Nach mehr als zwei Jahren der Durchführung des GEF-Projekts CReW+ in Kolumbien startete Sanitation for Millions im Oktober 2022 eine separate Maßnahme. Das Projekt arbeitet vor allem im Stadtrandgebiet von Cúcuta nahe der venezolanischen Grenze, wo eine große Zahl von Flüchtlingen und Migranten lebt, sowie in Bogotá. Sanitation for Millions Colombia zielt darauf ab, den Zugang zu sicheren sanitären Einrichtungen entlang dieser Interventionslinien zu verbessern:  

• Verbesserung sicherer und inklusiver sanitärer Anlagen, vor allem in Schulen 
• Etablierung von Hygieneroutinen bei der Zielgruppe, mit besonderem Augenmerk auf Handhygiene und Menstruationshygiene (MHM) 
• Schulung des Personals, um den langfristigen Betrieb und die Wartung der Einrichtungen zu gewährleisten. 
• Beratung der politischen Partner, um die Rahmenbedingungen für die Bereitstellung nachhaltiger sanitärer Dienstleistungen zu schaffen.
• Unterstützung von privaten Dienstleistern bei der Verbesserung der Dienstleistungen entlang der Sanitärkette. 

Der wichtigste lokale Partner des Programms ist das kolumbianische Ministerium für Umwelt und nachhaltige Entwicklung. Sanitation for Millions arbeitet auch eng mit dem Wohnungsbauministerium, dem Bildungsministerium, dem Nationalen Bildungsdienst (SENA) und dem kolumbianischen Institut für Familienfürsorge (ICBF) sowie auf lokaler Ebene mit dem Bildungssekretariat, dem Gesundheitssekretariat, dem Bürgermeisteramt von Cúcuta und dem staatlichen Unternehmen IMSALUD zusammen.